Am Samstag, 03.10., stand für uns unser zweites Saisonspiel und gleichzeitig einziges Heimspiel der Herbstrunde gegen den Vorjahresvierten ASV München an. Im Vergleich zur Vorwoche (2:1 bei TV 48) standen im Kader nur kleine Veränderungen an und wir konnten zumindest in der Kaderbreite aus dem Vollen schöpfen.
Gegen den ASV starteten wir zunächst furios und schafften es, in den ersten 10 Minuten durch konzentriertes und aufmerksames Pressing einige gute Chancen zu erarbeiten, von denen leider keine einzige in ein Tor umgemünzt werden konnte. Auf unsere erste Drangphase folgten 10 Minuten, in denen der ASV das Spiel bestimmte und seinerseits auch zu einigen, wenn auch nicht so klaren, Chancen kam. In der Folge verflachte das Spiel etwas und wir taten uns gegen einen sehr tief stehenden Gegner lange Zeit äußerst schwer. Es war Julian Bleibaum, der durch einen satten Eckenschlenzer die umjubelte 1:0-Führung herstellte. Diese hielt auch bis 20 Sekunden vor der Halbzeitpause – einen Absprachefehler in unserer Manndeckung nutzte der ASV dann aber mit der ersten richtigen Chance der ersten Halbzeit zum zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaften 1:1 Ausgleich.
Hochmotiviert und wieder mit Pressing beginnend kamen wir aus der Pause, schafften es aber nicht wie noch in der ersten Halbzeit, uns gute Chancen zu erarbeiten. Der ASV stand weiterhin tief und tat selbst nicht viel fürs Spiel, wurde dennoch immer wieder durch Konter gefährlich. Über die komplette zweite Hälfte taten wir uns mit der passiven Spielweise sehr sehr schwer, konnten zum Ende der Partie den Druck aber nochmal erhöhen. Neben einigen Ecken hatten wir auch zwei bis drei gute Feldchancen, die wir aber allesamt liegen ließen. Die letzten fünf Minuten hatten es dann noch einmal in sich – nachdem die Münchner zwei wirklich hochkarätige Chancen ungenutzt ließen, konnten wir 1,5 Minuten vor Ende nach sensationeller Vorarbeit von Dominik Lehrieder über die linke Seite durch Andreas Spitz den vielumjubelten, etwas glücklichen aber letztlich auch verdienten 2:1 Siegtreffer erzielen.
Auch, wenn viele der Zuschauer uns an diesem Tag im Nachhinein ein eher schlechtes Spiel attestierten, darf man natürlich einige Dinge nicht ganz außer Acht lassen.
Das sind zunächst einmal 6 Punkte aus zwei Spielen und somit das überhaupt mögliche Maximum. Es spricht für die Reife der Mannschaft, dass man auch vermeintlich schlechtere Spiele mittlerweile trotzdem noch gewinnt.
Dazu kommt unsere nicht ganz einfache Trainersituation, denn viele unterschätzen die Arbeit (auf und vor allem neben dem Feld), die momentan für unser Team zu leisten ist. Die ohnehin schon junge Mannschaft löst diese Aufgabe im Moment aber trotzdem sehr gut und das wichtigste überhaupt ist sowieso, dass wir genau eben das auch bleiben – eine Mannschaft, die zusammen sprichwörtlich durch dick und dünn geht!
Hinzu kommt außerdem, dass wir in unserer 6. (?) Regionalligasaison nicht mehr nur ein Provinzclub sind, der von den Gegnern weitestgehend belächelt oder unterschätzt wird. Im Laufe der Jahre haben wir immer wieder unser Potenzial bewiesen und sind zu einer festen Größe in der 2.Regionalliga gereift, die immer wieder auch um den Aufstieg mitspielt. Die Rollen haben sich somit etwas getauscht und waren wir früher eine gnadenlose Kontermannschaft, die sehr tief stand und gefährliche Nadelstiche setzen konnte, so sehen wir uns heute Gegnern gegenüber, die eben genau diese Taktik gegen uns verwenden.
Somit ist es für uns in vielfacher Hinsicht eine neue Situation und ich finde, dass wir das im Moment mit Bravour und vor allem in Sinne des Zusammenhalts ausgesprochen gut lösen. Natürlich gibt es spielerisch sicherlich noch Verbesserungsbedarf und auch wir hätten gestern lieber ein Spiel geboten, das auch für die Zuschauer schön anzusehen gewesen wäre – am Ende des Tages zählen für uns aber eben nur die 3 Punkte und die haben wir durch unbändigen Willen auch in der Tasche! Trotzdem wollen wir uns bei den Fans für das wieder zahlreiche Erscheinen herzlichst Bedanken und hoffen, euch am 15.11. zum ersten 3.Liga-Heimspiel überhaupt in der Geschichte des Vereins in der Halle des TVU begrüßen zu dürfen.
Rot, weiß, blau – Würzburg!